Mein alltäglicher Begleiter - die Fuji X100V

Da ist das schöne Stück:)

Kurz nach Weihnachten haben Lena, Einstein, die Mädchen und ich einen fünftägigen Urlaub auf einer Hütte in Vorarlberg gemacht. Zugegeben ist das nicht besonders viel Zeit, aber ich habe wieder einmal gemerkt, dass ich durch eine ausführliche Dokumentation in Form von Bildern diese Tage viel intensiver wahrnehme, als wenn ich die Tage ohne Kamera genieße. Du bist vielleicht der Meinung, dass man nicht alles dokumentieren müsse und man auch mal den Augenblick genießen sollte ohne ständig durch die Linse zu schauen. Da gebe ich dir einerseits vollkommen recht. Auch ich lasse die Kamera in vielen Momenten einfach liegen und genieße die Zeit mit meiner Frau, unserem Einstein und unseren Mädchen. Aber gerade erst durch die Kamera gelingt es mir die Momente mehr wertzuschätzen. Ich suche nach den Ausblicken, den Momenten, den Perspektiven und den Details der Umgebung, die ich ohne Kamera vielleicht gar nicht wahrnehmen würde. Zusätzlich entstehen manchmal sogar erst dadurch, dass ich eine Kamera dabei habe, bestimmte Momente. Lena könnte da anderer Meinung sein, aber ich nehme es nicht so wahr, dass ich durch meine Kamera abgelenkt werde. Am liebsten habe ich dabei meine Kamera immer griffbereit, sodass ich sie nur in die Hand nehmen muss und mehr oder weniger sofort das Bild schießen kann, das ich sehe.

(Hier siehst du eine kleine Auswahl an Bildern, die ich mit der Fuji X100V bei unserem Kurzurlaub in Vorarlberg gemacht habe)

Meine Kamera der Wahl ist seit dem Sommer 2022 meine Fuji X100V. Ich möchte dir heute fünf Gründe nennen, warum ich diese Kamera für die Dokumentation unserer „Ausflüge“ so gerne nutze.

1.     Sie hat ein fest verbautes Objektiv

Im Sommerurlaub 2022 hatte ich meine beiden Fuji-XT4´s und 5 Objektive mit. Ich habe im Allgäu zu Beginn des Urlaubs die Hochzeit von Clare und David fotografiert und dann natürlich während des Urlaubs diese Massen an Objektiven und Kameras. Es ist mir in diesem Urlaub das erste Mal aufgefallen, dass ich manchmal die Kameras in unserer Ferienwohnung gelassen habe, weil ich mich entweder nicht für eine spezifische Linse entscheiden konnte oder mir gedacht habe, dass ich das zusätzliche Gewicht nicht tragen möchte. Mit einem fest verbauten Objektiv brauche ich zuhause nicht mehr zu überlegen. Ich nehme einfach diese eine Kamera mit und mache damit alles. Es schränkt mich bei der Fotografie natürlich ein bisschen ein, aber wenn ich ehrlich bin, kann ich nahezu alle Bilder machen, die ich gerne machen möchte. Und die Einschränkung bei den Perspektiven, der Lichtstärke und der Freistellung nehme ich gerne für die Freiheit und Leichtigkeit in Kauf.

2.     Das Objektiv hat eine Brennweite von 23mm und eine Blende f2.0

Wie du vielleicht weißt, haben die Objektive von Kameras eine bestimmte Brennweite. Diese wird in mm angegeben. Da für das Sichtfeld einer Kamera nicht nur die Brennweite des Objektivs, sondern auch die Sensorgröße relevant ist, hat man sich darauf geeinigt, dass zur Orientierung Brennweiten immer in Relation zur Brennweite des Kleinbildes gesetzt werden. Das Kleinbild  (KB) entspricht dem typischen analoge 35mm Film, der dem heutigen digitalen Vollformatsensor entspricht. Je kleiner der Sensor der Kamera ist, desto kleiner muss die Brennweite deines Objektivs sein, damit du das gleiche Sichtfeld hast. Für die Reportagefotografie haben sich insbesondere die Standardbrennweiten von 28-35mm (KB) etabliert, da diese in etwa dem natürlichen Sichtfeld deiner Augen entsprechen. So kann man einerseits schneller die passende Komposition eines Bildes erschaffen und als Betrachter des Bildes bekommst du das Gefühl dich in der Szene zu befinden. Da die Fuji X100V einen APSC-Sensor hat (ein Vollformatsensor ist etwa 1,5 mal so groß), braucht man für die Standardbrennweite Objektive mit etwa 18-23mm Brennweite.

Zusätzlich zur perfekten Brennweite hat die Linse eine 2.0er Blende. Ich habe zwar viele Objektive mit größerer Blende, aber auch mit f2.0 kann man bei wenig Licht fotografieren und man kann bei passender Komposition seine Objekte und Subjekte schön freistellen.

3.     Sie ist kompakt und performt dennoch hervorragend

Ich habe die Fuji an einem Kameragurt von Peak Design (Slide Lite Camera Strap) und wenn wir unterwegs sind, habe ich sie immer um den Hals oder ich verlängere den Gurt ein wenig und habe sie diagonal auf dem Rücken oder an der Hüfte. Das klappt, weil sie kompakt ist und der Gurt von Peak Design super funktional und komfortabel ist. Sie hat einen sehr guten Autofokus, sodass ich alle typischen Bilder, die im Familienleben so passieren, super mit ihr einfangen kann. Wenn es besonders herausfordernde Situationen sind (wie z.B. ein Kind das schaukelnd auf dich zu und von dir weg schwingt), dann muss ich mit dem Punktautofokus oder einer schnellen Serienbildaufnahme bei manuellem Fokus ein bisschen tricksen. Aber selbst das bekommt sie hin. Mit der 2.0er Blende und einer Verschlusszeit von minimal 1/2000 Sekunden kommt die Fuji in dunklen oder sehr hellen Situationen an ihre Grenzen. Aber selbst dafür gibt es eine eingebaute Lösung.

Hier mal ein direkter Vergleich welchen Effekt der Einsatz des ND-Filters hat.

4.     Sie hat einen eingebauten, kleinen Blitz und einen eingebauten ND-Filter

Mit dem eigebauten Blitz kann man im Einzelbildmodus arbeiten. Und da der direkte Blitz gerade auch noch sehr modern ist, kommen dabei echt coole Aufnahmen raus. Ich würde mir wünschen, dass der Blitz etwas mehr Power hätte und, dass man ihn auch im Serienbildmodus nutzen könnte. Aber wenn das notwendig ist, dann stecke ich eben einen externen Blitz auf den Blitzschuh.

Im Herbst waren wir gemeinsam in Benalmádena an der Costa del Sol und dort habe ich das erste Mal erlebt, dass 1/2000 Sekunden Verschlusszeit für einige Szenen zu lang ist, wenn ich bei Blende 2.0 fotografieren möchte. Das Bild ist dann schlichtweg überbelichtet. Der eingebaute ND-Filter, den ich mir auf einen der Funktionsbuttons der Kamera gelegt habe, ist hier einfach Gold wert. Der ND-Filter verdunkelt das Bild um 4 Blendenstufen, sodass ich nie ein Problem hatte mit offener Blende zu fotografieren. Zusätzlich bietet der ND-Filter die Möglichkeit am Tag Langzeitbelichtungen durchzuführen. Das habe ich noch nicht wirklich angewendet, aber es ist schön zu wissen, dass es geht.

(Und hier eine kleine Auswahl an Bildern, die ich mit der Fuji X100V bei unserem Herbsturlaub in Südspanien gemacht habe)

5.     Sie ist wunderschön

Insbesondere das Design und die flache Bauweise mit dem fest verbauten Objektiv machten die Fujifilm X100V für mich zu einer besonders schönen und begehrenswerten Kamera.

Zusammen mit dem Slide Lite Camera Strap von Peak Design, ist diese Kamera mein perfekter alltäglicher Begleiter. Es ist ja so, dass jede Kamera erst dann zeigen kann, wie gut sie ist, wenn man sie auch wirklich benutzt. Und die Fuji X100V benutze ich einfach unglaublich gerne. Sie fasst sich großartig an und ist zu jeder Garderobe ein wunderschönes Accessoire.

 

Ich möchte dir abschließend noch drei Nachteile an der Fuji X100V nennen. Einerseits solltest du eine gewisse Affinität zur Fotografie haben, denn ohne Kenntnisse der manuellen Fotografie macht diese Kamera nicht so wahnsinnig viel Spaß. Da findest du günstigere Kameras, die schnelleren Autofokus und vielleicht auch ein besseres Objektiv haben. Der zweite Nachteil ist, dass diese Kamera derzeit so begehrt ist, dass man sie neu fast nicht bekommt und gebraucht fast den gleichen Preis oder sogar einen höheren Preist bezahlt, wie für eine Neue. Der dritte Nachteil ist eben der Preis. Ich halte den Preis in Höhe von 1599,00€ für gerechtfertigt. Dennoch ist das natürlich gerade für einen Hobbyfotografen wahnsinnig viel Geld.

 

Was ist also, wenn du jetzt gar keine Kamera hast und dennoch dein Familienleben dokumentieren möchtest? Also erstens: Schaffe dir am besten so bald wie möglich eine Kamera an, weil dieses Hobby einfach wundervoll ist. Und da reicht eine Kamera, bei der du den Umgang mit Iso, Blende und Verschlusszeit üben kannst. Und sobald du das einigermaßen beherrschst, dann würde ich dir empfehlen ein Objektiv zu kaufen, das eine möglichst große Blende hat, da du damit das erste Mal den Zauber des Bokeh erleben wirst. Und spätestens dann wird es um dich geschehen sein.

Und bis dahin nutze einfach dein Smartphone. Auch ich hole in den Situationen, die ich spannend oder wertvoll finde und in denen ich keine Kamera dabeihabe, mein Smartphone hervor. In meinen Familien-Fotobüchern landen deshalb jedes Jahr auch Unmengen an Fotos, die Lena und ich mit unseren Smartphones gemacht haben.

Zurück
Zurück

Was hat auch in 30 Jahren noch Relevanz?

Weiter
Weiter

Mein Familien-Fotobuch Teil II - Die Struktur